Naturschutzgroßprojekt "Thüringer Kuppenrhön"

Herzlich Willkommen beim
Naturschutzgroßprojekt Thüringer Kuppenrhön

Das Naturschutzgroßprojekt Thüringer Kuppenrhön ist im Juni 2020 gestartet. Es liegt im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

Bei einem Projekt soll innerhalb einer bestimmten Zeit ein bestimmtes Ziel erreicht werden. Wenn das Ziel erreicht ist, dann ist das Projekt abgeschlossen. Es gibt in der Rhön viele Projekte. Manche haben das Ziel Tieren und Pflanzen zu helfen, das sind dann Naturschutzprojekte. Weil die Thüringer Kuppenrhön so viele Ziele hat, heißt es Naturschutzgroßprojekt. Es hat am 1. Juni 2020 angefangen und endet am 31. März 2024. Es dauert also fast 4 Jahre. Für so ein großes Projekt braucht man viel Geld. Zwei Einrichtungen, die für Naturschutz zuständig sind, geben das meiste Geld. Sie unterstützen damit das Projekt. Das ist das Bundesamt für Naturschutz und das Land Thüringen. Der Rest kommt von der Heinz Sielmann Stiftung und dem Landschaftspflegeverband Rhön. Der Landschaftspflegeverband hat wiederum Unterstützung von den beiden Landkreisen Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis sowie von der Stiftung Naturschutz Thüringen bekommen.

Wo befindet sich das
Naturschutzgroßprojekt Thüringer Kuppenrhön?

Das Gebiet liegt im Bundesland Thüringen und direkt an der Grenze zu Hessen und Bayern. Wenn man auf die Karte von Deutschland schaut, dann ist es fast in der Mitte. Es ist 6.770 Mal so groß wie ein Fußballfeld. Ein besonderer Teil ist das Grüne Band. Dies ist die ehemalige Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Für die Menschen in Deutschland war die Grenze etwas ganz Schlimmes. Man konnte nicht so einfach über sie laufen und Familie oder Freunde besuchen. Seit 1989 geht das wieder. Für die Natur war die Grenze gar nicht so schlimm. Hier gab es keine großen Straßen oder Häuser mit vielen Menschen. Tiere und Pflanzen wurden in Ruhe gelassen und nicht gestört. Da das Grüne Band im Gebiet so lang ist (112 Kilometer) und sich die Tiere und Pflanzen hier wohl fühlen ist es ein sogenannter Biotop-Verbund. An das Grüne Band grenzen viele Schutzgebiete. Diese Schutzgebiete sind dafür da die Natur zu schützen. Damit ist vor allem die Landschaft gemeint, mit den Tieren und Pflanzen die darin leben. Meist geht es dabei um seltene Arten oder seltene Lebensräume.

Was ist das Besondere an der Rhön?

Kommt man in die Rhön, sieht man viele Hügel und Berge, die aus Vulkanen entstanden sind. Zu diesen Hügeln sagt man auch Kuppen.

Bevor Menschen in der Rhön lebten, ist hier überall Wald gewachsen – daher kommt der alte Name Buchonia. Die Experten sind sich noch nicht ganz einig, ob Buchonia von dem Baum Buche kommt oder so etwas wie Hügelland bedeuten soll. Als Menschen anfingen in der Rhön zu leben, veränderten sie die Landschaft. Sie rodeten Wald für Brennholz, Zäune und Häuser. Außerdem legten sie Äcker an und es entstanden Weiden für Schafe, Schweine und Rinder. Solche durch den Menschen entstandene Landschaften nennt man Kultur-Landschaften. Durch die Veränderungen sehen die Kuppen heute ganz unterschiedlich aus. Mal steht Wald darauf und mal sind es Wiesen. Auf manchen Wiesen wachsen sehr viele verschiedene Blumen. Wenn es viele Blumen gibt, gibt es auch viele Tiere. Zum Beispiel finden seltene Insekten dort ihre Nahrung. In den Bereichen zwischen den Kuppen gibt es auch Bäche und Flüsse und sogar Moore. Moore sind sehr nasse, sumpfähnliche Gebiete mit weichem Untergrund. Die Pflanzen, die hier wachsen sind echte Spezialisten. Zum Beispiel gibt es hier Torf-Moose, das sind Pflanzen ohne Wurzeln. Sie können Regen-Wasser über ihre Blätter aufsaugen wie ein Schwamm. Es gibt in Mooren auch Pflanzen, die Fleisch fressen. Zum Beispiel der Sonnen-Tau. An seinen klebrigen Blättern bleiben Insekten hängen, denn sie denken, die klebrigen Tropfen sind Wassertropfen. In Mooren gibt es auch etwas größere Tiere, zum Beispiel die Kreuz-Otter. Sie ist eine Schlange. Die Kreuz-Otter hat ein besonderes Muster auf dem Rücken. Das Muster sieht aus wie eine Zick-Zack-Linie. Also wie eine Linie mit vielen Kreuzen. Daher hat die Kreuz-Otter ihren Namen.

Gefahren für die Wiese

Leider sind diese besonderen Lebensräume mit den Pflanzen und Tieren gefährdet. Ganz ohne den Menschen oder seine Tiere würde eine Wiese mit der Zeit einfach verschwinden. Dann wachsen dort Bäume und Büsche. Wenn Bäume und Büsche immer weiter wachsen, gibt es bald keine Wiese mehr. Dann gibt es an der Stelle einen Wald. Das dauert viele Jahre. Wenn man eine wertvolle Wiese haben möchte, dann muss man zum Beispiel darauf achten, dass auf einer Wiese immer viele Blumen blühen können. Deshalb darf man die Wiese nur selten mähen. Oder nur wenige Kühe und Schafe auf die Weide bringen, die die Blumen abfressen. Auch die Wiesen sollte man nicht zu stark nutzen, zum Beispiel darf man nicht zu viel Dünger verwenden, denn das schadet den Blumen. Die Blumen sind sehr wichtig für Insekten. Und Insekten sind als Nahrung wichtig für Vögel und Spitzmäuse.

Gefahren für das Moor

Oft nimmt der Mensch dem Moor das Wasser weg. Dann kann er auf den Flächen etwas anderes machen, zum Beispiel eine Wiese anlegen. In manchen Gegenden wird sogar der Moorboden (Torf) für Gartenerde abgebaut, das ist ein großes Problem. Ein Moor kann dadurch sogar ganz verloren gehen. Der Verlust von Mooren ist deshalb so schlimm, weil sie wichtig sind für den Schutz des Klimas. Sie speichern Kohlenstoff. Würde er nicht in den Mooren gespeichert werden dann würde der Kohlendioxidgehalt in unserer Luft ständig zunehmen. Wenn zu viel Kohlendioxid in der Luft ist wird es auf der Erde immer wärmer. Moore tragen also dazu bei, dass das Klima stabil bleibt. Eine andere wichtige Eigenschaft ist, dass ein Moor richtig viel Wasser aufnehmen kann, man nennt das auch Wasserspeicher. Das gespeicherte Wasser wird nur langsam wieder frei gelassen. So können Überschwemmungen an einer anderen Stelle vermieden werden.

Schutz der besonderen Lebensräume in der Rhön

Bei dem Projekt überlegen sich Experten wie man die Gefahr stoppt. Ganz am Anfang wird erst einmal untersucht welche Pflanzen und Tiere in dem Gebiet leben. Bei den meisten Pflanzen und Tieren weiß man auch sehr genau was sie zum Leben brauchen. Danach wird überlegt, wie man den Pflanzen und Tieren helfen kann. Denn wenn man nichts unternimmt werden bestimmte Pflanzen und Tiere immer seltener oder sterben aus. Diese Hilfen sind sogenannte Maßnahmen. Dabei kümmert man sich auch um die Lebensräume, das nennt man Pflege. Das heißt zum Beispiel der Mensch mäht eine Wiese oder seine Tiere fressen die Pflanzen auf der Weide. Sollten Wiesen schon stark mit Büschen zugewachsen sein, dann kann man auch die Büsche entfernen. Über die vorgeschlagenen Maßnahmen macht man sich sehr genau Gedanken. Deshalb bekommen die Experten Hilfe von Menschen, die sich im Projektgebiet auskennen. Solche Maßnahmen überlegt man sich auch nicht alleine. Damit sie Erfolg haben arbeitet man mit vielen Partnern zusammen, dazu gehören zum Beispiel Naturschützer, Landwirte, Förster und Bürgermeister. Wenn jeder mit den Maßnahmen einverstanden ist, kann ein zweites Projekt starten. Hier werden die Maßnahmen dann durchgeführt.

Irgendjemand muss verantwortlich sein für das Projekt. Das ist der Projektträger. Projektträger sind Einrichtungen, die die Förderung von Projekten organisieren und verwalten. Hier ist der Projektträger die Naturschutzgroßprojekt Thüringer Kuppenrhön gGmbH. Sie besteht aus dem Landschaftspflegeverband Rhön und der Heinz Sielmann Stiftung.

Träger und Gesellschafter

  • Heinz Sielmann Stiftung

  • Landschaftspflegeverband Thüringer Rhön e.V.

Unterstützer und Förderer

Informationen zur Finanzierung

Die mit dem Zuwendungsbescheid gestattete Projektlaufzeit des Projektes I beginnt am 01.06.2020 und endet am 31.03.2024. Das Projekt I hat für die genannte Laufzeit ein Gesamtvolumen von ca. 965.000€ (einschließlich Moderation).

Das BfN fördert das Projekt mit Mitteln des BMU in Höhe von 75 %, das Land Thüringen (TMUEN) mit 15 % und der Projektträger (PT) übernimmt die verbleibenden 10 %. Der Eigenanteil des PT wird von der Heinz Sielmann Stiftung (HSS) zu 6,7 % und vom Landschaftspflegeverband "Thüringer Rhön" e.V. (LPV Rhön) zu 3,3 % getragen. Den Anteil des LPV Rhön wiederum übernehmen die Stiftung Naturschutz Thüringen und die beiden Landkreise Wartburgkreis und Schmalkalden Meiningen zu je 1,1 %.

Kontakt

Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Kuppenrhön“ gGmbH

OT Kaltensundheim
Pförtchen 15
36452 Kaltennordheim

Mail: projekt@ngp-kuppenrhoen.de
www.ngp-kuppenrhoen.de

 
Corinna Hoßfeld
Projektleitung und Geschäftsführung der Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Kuppenrhön“ gGmbH

Tel.:     036946 290 597  
Mobil: 01520 2600358
Fax:     036946 297 862
Mail:    c.hossfeld@ngp-kuppenrhoen.de

 
Michaela Fedeli
fachliche Projektassistenz

Tel.:   036946 290 598
Fax:   036946 297 862
Mail:  m.fedeli@ngp-kuppenrhoen.de

 
Gesellschafter der Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Kuppenrhön“ gGmbH
 

Julia Gombert
Landschaftspflegeverband „ Thüringer Rhön“ e.V.
Geschäftsführerin

Dr. Heiko Schumacher
Heinz Sielmann Stiftung
Leiter Geschäftsbereich Biodiversität

 

Fachliche Begleitung

Manuel Neukirchen
Heinz Sielmann Stiftung
Biodiversitätsprojekte